Supervision von Führungskräften unterstützt Mitarbeiterbindung

von Volker Rau | Feb. 2017
Leistungsträger zu fördern und zu halten gehört derzeit zu den anspruchsvollsten Aufgaben der Unternehmen. Nach dem Gallup Engagement Index 2015 weisen 68% der Beschäftigten eine nur geringe emotionale Bindung an das Unternehmen auf, 16% haben bereits innerlich gekündigt. Dadurch entstehen in den Unternehmen erhebliche Kosten. Die deutsche Wirtschaft verlor 2015 durch Produktivitätseinbußen aufgrund von mangelnder emotionaler Bindung jährlich zwischen 76 und 99 Mrd. Euro.
Wenn es jedoch gelingt, die Bindung an das Unternehmen zu verbessern, dann ergibt sich ein enormes Sparpotenzial. Die gute Nachricht: Dieses Potenzial ist beeinflussbar - durch das Verhalten der Führungskräfte ihren Mitarbeitern gegenüber.
FÜHRUNGSVERHALTEN IST HÄUFIG URSACHE FÜR MANGELNDE EMOTIONALE BINDUNG DER MITARBEITER
Führungskräfte neigen angesichts des beständigen Drucks im Tagesgeschäft dazu, Ideen, Belange und Bedürfnisse der Mitarbeiter in ihrem Führungsverhalten zu wenig zu berücksichtigen. Auf einen wenig mitarbeiterorientierten Führungsstil reagieren Mitarbeiter jedoch sehr sensibel.
SUPERVISION MACHT FÜHRUNGSKRÄFTE ZU “BINDUNGSAGENTEN”
Supervision – auch als „Führungswerkstatt“ bekannt - ist die von einem erfahrenen Supervisor angeleitete Beratung von Führungskräften, die aufgrund ihrer eingebrachten Praxisfälle nach Orientierung und Lösungen für herausfordernde Führungssituationen suchen. In der vertraulichen Gruppen-Supervision kann der persönliche Führungsstil und seine Wirkung auf andere thematisiert werden. Das Erfahrungswissen und die Kreativität der Gruppe werden genutzt, um wieder stärker mitarbeiterorientiert zu führen, d.h. wirksamer zu delegieren, besser Feedback zu geben sowie Mitarbeiter zu coachen und weiter zu entwickeln.
FÜHRUNGSKRÄFTE WERDEN ENTLASTET UND PROFESSIONALISIEREN SICH
Mit einem regelmäßigen Supervisionsangebot– z.B. an einem Tag im Quartal bei einer Gruppengröße von acht bis zehn Teilnehmern - trägt das Unternehmen dafür Sorge, dass die Führungskraft ihre Leistungsfähigkeit erhält und sich angesichts der zahlreichen beruflichen Herausforderungen nicht selbst (bis hin zum Burn Out) überfordert.
In Supervisionsgruppen können auch persönliche Fragestellungen thematisiert werden, die sonst im Unternehmen kein Gehör finden. Lässt das Unternehmen die Führungskraft mit dem ständigen Druck, sich selbst und die eigene Mannschaft zu führen, allein, dann kann dies zur emotionalen Loslösung vom Unternehmen führen.
Das Unternehmen schafft eine abteilungsübergreifende Plattform für einen sehr konkreten, praxisbezogenen Austausch, die zudem als Angebot zur persönlichen Weiterentwicklung gerade von den jüngeren Generationen honoriert wird.
SUPERVISION HAT NOCH WEITERE VORTEILE FÜR DAS UNTERNEHMEN
- Es gibt Supervisionsgruppen, die sich zu wahren Wissens- und Innovationstreibern entwickelt haben, denn die intensive angeleitete Diskussion über Praxisprobleme schafft Raum für kreative Problemlösungen.
- Führungskräfte bauen nebenbei ein funktionierendes Netzwerk auf. „Jetzt rufe ich viel eher mal bei meinem Kollegen durch oder gehe rüber – und das Problem ist gelöst.“
- Zusätzlich unterstützt Supervision die Transfer- und damit Qualitätssicherung aus Förderprogrammen und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte. Die Teilnehmer können so noch besser die Umsetzung des Gelernten in den Arbeitsalltag sicherstellen.
Supervision von Führungskräften ist kein Allheilmittel gegen die drohende Abwanderung von Mitarbeitern und Führungskräften, aber sie ist eine lohnende Investition in die emotionale Bindung an das Unternehmen –und das zahlt sich aus.
Bei Interesse an einer Supervision oder “Führungswerkstatt” finden Sie auch ein Angebot von mir unter folgendem Link „JETZT BLICK` ICH DURCH“ - Führungswerkstatt für Führungskräfte und Unternehmer (4 Termine, Start am 17.03.2017, Köln).
(Bildnachweis: 123rf.com/sifotography/56780170)
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