„Wie läuft´s?" – Beziehungen wollen gepflegt werden, beruflich wie privat.

von Volker Rau | Jul. 2018

Beziehung stärken Beziehungsmanagement Vertrieb

Kennen Sie das? Über Wochen läuft der Kontakt zu dem Kunden, mit dem man gemeinsam ein Projekt betreut, nur über E-Mail-Kontakt. Zu viel zu tun, um am Telefon einen kurzen Schnack zu halten. Aber ständig gehen Mails hin und her – um den andern auf dem Laufenden zu halten. Das gemeinsame Meeting wurde kurzfristig abgesagt, weil andere Projekte wichtiger sind. Der andere ist telefonisch gerade dann nicht erreichbar, wenn man selbst Zeit hätte für ein Gespräch. Umgekehrt ruft der Kunde an, wenn man gerade in einer Besprechung ist. Missverständnisse treten auf, es wird zäh, man ärgert sich über den anderen und das Kopfkino übernimmt die Oberhand. Und irgendwann stellt man fest: Es fehlt was in dieser Geschäftsbeziehung – eine gemeinsame Basis!

Die virtuelle Beziehung via E-Mail kann eben eine Face-to-Face-Begegnung nicht dauerhaft ersetzen. Die braucht es aber, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, gut im Austausch zu sein, den anderen miteinzubeziehen und auch durch stürmische Zeiten gut hindurchzukommen. Aber wie soll man persönlich in Verbindung bleiben? Alle sind oftmals eng getaktet in ihrem Arbeitsrhythmus, nach Feierabend kommen private Verpflichtungen hinzu. Denn auch für Familie und Freundschaften möchte man sich Zeit nehmen. Zeit nehmen heißt hier einen persönlichen Kontakt herstellen.

Und Kontakt ist nicht gleich Kontakt. Im Vergleich der verschiedenen Kommunikationsarten kommt bei einer SMS am wenigsten menschliches beim anderen an. Ähnlich die E-Mail. Eine Nachricht per WhatsApp stellt wenigstens noch eine Vielzahl an Emoticons zur Verfügung und die Möglichkeit, Fotos und Videos zu übermitteln. Die Formen der elektronischen Nachrichten bieten jedoch viel Raum für Missverständnisse, weil beim anderen etwas falsch ankommen kann!

Schon viel besser funktioniert ein Telefonat. Der Klang der Stimme schafft die Grundlage für den persönlichen Draht. Die Intonation transportiert Gefühle, das Gesagte kann besser eingeordnet werden. Man fühlt sich dem anderen gleich viel näher. Skype ermöglicht es zudem, Gestik und Mimik des anderen per Video-Chat zu erfassen.

Nichts geht jedoch über ein Gespräch vis à vis. Menschen sind soziale Wesen und wollen auch Emotionen und die Körpersprache sehen, um sich ein ganzheitliches Bild von seinem Gegenüber zu machen. Auch der Ausspruch „Ich habe einen guten Draht zu…“ oder „Die Chemie stimmt zwischen uns…“ legt dar, wie Beziehungen zu unseren Mitmenschen funktionieren. Man wendet sich mit dem Oberkörper dem anderen zu, hält Augenkontakt und sendet positive Signale – sei es durch ein Lächeln oder eine kurze Berührung (bei stimmiger Beziehungsebene). Hier Sender - dort Empfänger. So klappt es auch mit der Kommunikation.

Und wer kennt das nicht: Beim Wiedersehen mit langjährigen Freunden oder netten Berufskontakten stellt sich bereits nach kurzer Zeit ein Gefühl der Verbundenheit ein. Man muss nicht miteinander warm werden, nicht lange überlegen, was man dem anderen erzählen könnte, fühlt sich nicht genötigt, ständig auf die Uhr zu schauen. Nein - die Zeit scheint dahin zu fliegen. Auch für den Vertrieb gilt es, die Kundenbeziehungen zu pflegen. Denn nichts ist aufwändiger, als neue Kunden per Akquise für sich gewinnen zu müssen. Und manche Kunden erteilen in sehr unregelmäßigen Abständen Aufträge. Auch hier stellt sich die Frage: Wie überbrücke ich die lange Zeit der Funkstille?

Was also können Sie machen, um die Beziehung – beruflich wie privat – zu pflegen und damit zu festigen? Hier 5 Tipps:
  1. Generell gilt: Die bestehenden Kunden/Freunde zu pflegen ist für jeden emotional viel einfacher und effizienter, da es bereits eine Verbindung gibt. Das kann manchmal schon „Arbeit“ genug sein, bevor man meint, sich dem Thema „Kalt-/Sozialakquise“ zuwenden zu müssen.
  2. Rufen Sie im Job den internen oder externen Kunden einfach an. Suchen Sie ein (gelungenes) Projekt, das man zusammen abgewickelt hat, ein Angebot, eine Gemeinsamkeit, ein Hobby. Nehmen Sie das als Aufhänger für ein Telefonat und schaffen damit die Grundlage für ein Gespräch. Ein persönlicher Kontakt ist gleichbedeutend mit einem Gefühl der Verbundenheit. Natürlich hat man zwischen Kollegen nicht die Verbundenheit, die man mit Freunden und Familie teilt. Aber ein Hauch von Gemeinschafts-Gefühl, das „Füreinander da sein“ kann nicht nur die Basis für Freundschaften sein, auch für eine berufliche Zusammenarbeit bedeutet es dem anderen Rückhalt zu geben, um die Verwirklichung der beruflichen Ziele gemeinsam zu erreichen und damit Erfolg zu haben.
  3. Verabreden Sie – immer besser per Telefon als per Mail – ein Treffen mit Kunden oder Freunden, um einfach mal kurz bei einem Käffchen „Hallo“ zu sagen. Mit einer ungezwungenen Haltung. Wenn der Gegenüber keine Zeit hat, dann eben beim nächsten Mal. Es gilt: Dies auch wirklich so meinen und nicht schmollen, weil der andere für Sie jetzt gerade (!) vielleicht keine Zeit hat.
  4. Schaffen Sie wertvolle Momente – die Amerikaner nennen dies „Quality Time“. Die Begegnung, der Austausch muss gar nicht lang oder häufig sein, aber eben in der Zeit etwas Angenehmes, vielleicht Interessantes, Informatives etc. zwischen ihnen haben.
  5. Und wenn es gar nicht anders geht, weil die beruflichen und privaten Aktivitäten Überhand nehmen: Setzen Sie sich für wichtige Kontakte – egal ob für Job oder Familie - einen Jour Fixe im Terminkalender auf Wiedervorlage. Dann läuft es rund mit der Beziehungspflege!

In diesem Sinne: Wenn für Sie ein Impuls dabei ist - viel Erfolg bei der Umsetzung, viel Erfolg im entscheidenden Moment.

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(Bildquelle: 123rf.com / dolgachov / 54331453)

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