Vor dem großen Auftritt!

von Volker Rau | Nov. 2018

Selbstführung Präsentation Lampenfieber Coaching Versagensängste Publikum

Kennen Sie das? Gleich sollen Sie vor das gesamte Team oder den neuen Kunden treten und ihre Präsentation vorstellen. Das ist für die Zukunft des Unternehmens, des Teams oder des Produkts jetzt echt wichtig! Aber wie soll das bloß funktionieren? Die Zunge scheint am Gaumen zu kleben, die Hände sind ganz zittrig und Sie hören Ihren Herzschlag mehr als deutlich. Die Gedanken drehen sich permanent um die eigene Nervosität „Hoffentlich merkt das gleich keiner…“ Bis sie fühlen, wie sich ganz langsam Schweißperlen auf der Stirn bilden. Au weia!

Bei Präsentationen, Firmenfeiern oder Vorträgen ist es beizeiten notwendig, vor einem großen Publikum zu sprechen. Manche packt das Lampenfieber schon Tage vorher, andere stehen erst kurz vor dem großen Moment mit schnellem Herzschlag hinter der Bühne. Was kann man tun, damit der geplante Vortrag nicht in die Hose geht, sondern ganz großer Bahnhof wird?

Eine gute Vorbereitung ist das A und O! Ihre Nervosität wird mit der Gewissheit weichen, dass Sie es einfach drauf haben. Die Kernbotschaften sind kurz und knackig formuliert, die Metaphern für’s Story-Telling gut, die Powerpoint-Präsentation perfekt, die „Bühne“ vorher begangen, alle Handouts gedruckt, alle Kollegen instruiert. Wenn Sie an Ihrer ToDo-Liste alles abgehakt haben, werden Sie merken, wie sich die Ruhe langsam in Ihnen ausbreitet.

Und weiter: So abgedroschen der Spruch „Kleider machen Leute“ klingen mag, aber die angemessene Kleidung für die entsprechende Veranstaltung gibt Ihnen Rückendeckung. Der sogenannte Business-Look verschafft Ihnen nicht nur ein gepflegtes Äußeres - er gibt auch Selbstvertrauen. Probieren Sie es aus! Wählen Sie ein Outfit, in dem Sie sich nicht verkleidet vorkommen, und in dem Sie nicht das Gefühl haben, es ständig zurechtrücken zu müssen. Es sollte perfekt sitzen und Sie gut aussehen lassen.

Und wie können Sie mit Ihrem Lampenfieber umgehen? Lampenfieber ist keine Angst vor der Rede selbst, sondern eine Angst vor den Menschen im Publikum, die Angst sich zu blamieren und die Angst, den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen. Nehmen Sie Ihr Lampenfieber an, dann ist es halb so schlimm: Die Angst vor der Angst ist die Hälfte der Angst. Lampenfieber ist keine Eigenschaft, die man hat oder nicht hat, die man ein für alle Mal überwindet, sondern ein Verhalten, das in ungewohnten Situationen immer wieder auftreten kann. Lampenfieber ist eine Stress-Situation für den Körper. In Gefahrensituationen ist der Mensch, um sein Überleben zu sichern, im Laufe der Evolution auf Flucht programmiert worden. Dazu braucht er Energie. Diese Energie stellt ihm der Körper durch Ausschüttung von Stresshormonen zur Verfügung. Da sie aber heute nicht durch eine Flucht entladen werden kann, äußert sie sich in gesteigerter Motorik oder völligem Krampf. Wandeln Sie das Lampenfieber um in Energie und leiten sie in eine laute kräftige Stimme um. Besonders ansprechend wirkt ein Redner, der lebhaft spricht und dabei auch in Bewegung bleibt. Nutzen Sie daher Ihre Hände für große emotionale Gesten und unterstreichen so Ihre Worte.

Haben Sie eine positive Einstellung zu Ihrem Vortrag. Geben Sie ihm die Gewichtung, die er verdient. Der Vortrag ist Ihr Job, also sehen Sie es sachlich und bewerten den Vortrag nicht über. Die Zuhörer sind Ihre Verbündete und nicht Ihre Gegner. Suchen Sie sich Gesprächspartner im Auditorium und sprechen Sie einen ganzen Gedanken lang zu einer Person (etwa fünf sec.). Wandern Sie in Form eines „M“ durch Ihr Publikum, dann in Form eines „W“ (jeweils die fünf Eckpunkte) wieder zurück.

Sollten Sie wegen zu großer Routine oder Übermüdung einmal kein Lampenfieber haben, rufen Sie es künstlich herbei, indem Sie sich die „Gefahr“ bewusst machen, die Sie gleich erwarten wird. Kein Witz! Denn eine Rede ohne Lampenfieber kann einschläfernd wirken. Und ein kleiner Trost bzw. ein wunderbares Beispiel für Missverständnisse in der Kommunikation (aber dieses Mal für Sie gut ausgehend): Man spricht häufig ruhiger, langsamer und wohl formuliert, wenn man aufgeregt ist, da man sonst befürchtet, der Aufregung und dem folgenden möglichen Chaos zu verfallen. Die Wirkung nach außen: Souveränität, Professionalität. Nicht schlecht also, die Fehlinterpretation der Zuhörer, oder?!

In diesem Sinne: Wenn etwas für Sie dabei war, dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung, viel Erfolg im entscheidenden Moment.

________________________________________

► Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Wie hat Ihnen der Artikel gefallen? Schreiben Sie uns in den Kommentaren!

► Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, freuen wir uns auf Ihren “👍” und Ihren Kommentar. Teilen Sie den Artikel gerne auch mit Ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten!

► Schauen Sie auf unserer Internet-Startseite vorbei, wo Sie unsere Leistungen und aktuellen Termine finden und unsere Blog-Beiträge abonnieren können!

► Folgen Sie KEYPLAY auf Youtube, Facebook, Twitter, Instagram oder Volker Rau auf LinkedIn oder XING!

(Bildquelle: 123rf.com/21230343/Jozef Polc)*

Bearbeiten