Blog - "Kann oder will der nicht?! – DER Unterschied bei Ihrer Mitarbeiterführung"

von Volker Rau | Dec. 2019

Organisationsberatung Führungskräfteentwicklung Coaching KEYPLAY Führung Kritikgespräch Feedbackgespräch

Kennen Sie das? Sie verzweifeln an Ihrem Mitarbeiter, haben das schon X mal gesagt, erklärt, gepredigt. Was versteht der nur nicht daran? Ist der so begriffsstutzig oder ich zu blöd? Nee, ich bin’s schon mal nicht. Ist doch glasklar. Aber trotzdem macht er oder sie das immer wieder. Oder braucht der Mitarbeiter ein Seminar, einen Coach, der dem mal richtig die Meinung geigt (eigentlich ist das ja meine Rolle, aber vielleicht kann ich das einfach wegdelegieren)? HACH, ich versuche es einfach noch einmal, dieses Mal mit anderen Argumenten. Aber irgendwie ist das wie „Täglich grüßt das Murmeltier“, der Mitarbeiter macht’s doch nicht, es ist höchstens ein Strohfeuer …

Führung ist komplex und herausfordernd. Das ist spätestens so seit die Welt mit „VUCA“ beschrieben wird (VUCA ist ein Akronym für die englischen Begriffe volatility = Volatilität/Unbeständigkeit, uncertainty = Unsicherheit, complexity = Komplexität‘ und ambiguity = Mehrdeutigkeit). Da verheddert man sich mal leicht, und nimmt gar nicht mehr wirklich den Unterschied zwischen Können und Wollen beim Mitarbeiter war (oder man ahnt es doch oder hat es sehr wohl klar, drückt sich aber davor). Mit fatalen Folgen! Denn wo es beim Können bspw. um Anleitung, Sparring und Wissensaufbau als unterstützende Maßnahmen geht, geht es beim Wollen um das Schaffen motivierender Rahmenbedingungen, um genügend viel Dialog über Sichtweisen und Sinnstiftung sowie am Ende des Tages um Kritikgespräche, Abmahnung und Entlassung. Wenn ich den Unterschied nicht erkenne, bin ich also auf dem vollkommen falschen Dampfer, einmal falsch abgebogen hinsichtlich zielführender Haltung und dem daraus resultierendem Verhalten.

Nehmen wir den interessanteren Fall: der Mitarbeiter will nicht. Dann braucht es auch mal – neben dem Schaffen motivierender Rahmenbedingungen durch bspw. Sinnstiften, Ermöglichen von Leistung und Erfolg, Anerkennen von Leistung UND Person, Übergabe von Verantwortung, Schaffen interessanter Arbeitsinhalte für persönliches Wachstum - eine „harte Kante“. Keine netten Worte again and again and again, Appellieren an das Gute und den Weltfrieden, sondern eine ernste Körpersprache und klare Worte – muss ja nicht gleich grimmig sein oder mit Bürolampen geworfen werden.

Und wenn das nichts hilft, kann das nächste Feedbackgespräch dann auch wirklich mal verärgert geführt werden. Denn ärgerlich sind sie ja auch. Das muss ja auch irgendwo hin. Wenn Sie das weichspülen, geht auch ein Teil der Botschaft ihrer Kritik verloren, und schlimmstenfalls nimmt der Mitarbeiter noch nicht einmal wahr, dass er ihr Konfliktpartner gerade ist. Zudem nehmen SIE den Ärger wieder mit nachhause und nicht der andere. Also auch einmal den Satz bringen „Ich glaube, Sie nehmen mich nicht ernst. Und wenn Sie mich nicht ernst nehmen, kann unsere Zusammenarbeit ja interessant werden …“. ZACK! PENG! Weil es genau darum geht! Nimmt Ihr Mitarbeiter Sie ernst oder nicht. Überprüfen Sie das mal. Und wenn das nicht hilft, bitte flugs mit HR zusammensetzen und die nächsten Schritte planen. Denn dann geht es um Abmahnung und im worst case um Entlassung. Da sollte man auch arbeitsrechtlich gut abgesichert sein (denn am Ende fragt das Arbeitsgericht, was Sie denn verschriftlicht hätten – wenn Sie dann blank da stehen, werden Sie direkt nachhause geschickt und alles geht wieder von vorne los; jetzt aber noch mit deutlich schlechteren Karten, da der Mitarbeiter ja nun hochgradig für die Situation sensibilisiert ist). Vor diesem finalen Schritt sollten Sie aber für sich wirklich klar sein, dass Sie die Eskalationsstufen wirklich gegangen sind und Ihre Hausaufgaben als Führungskraft gemacht haben.

Also: Differenzieren Sie, um was es geht. Kann oder will ihr Mitarbeiter nicht. Das ist ein Unterschied. Klar sind die Situationen oftmals komplexer als hier beschrieben. Sie sollten nur immer sicherstellen, dass Ihr Mitarbeiter sie genügend ernst nimmt. Denn das ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit – beruflich wie privat!

In diesem Sinne: Wenn etwas für Sie dabei war, dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung, viel Erfolg im entscheidenden Moment.

Nehmen Sie gerne mit Volker Rau Kontakt auf, und nutzen Sie unsere Expertise zum Thema.

T: 0221-25071939    M: 0176-80157831    E: vr@keyplay-consulting.com

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